Fallbeispiel Wasserrute

Die Rottweilerhündin Cherry wurde uns im TGZS vorgestellt, weil sie seit gestern Abend nicht mehr gefressen hat und zuhause sehr unruhig war. Cherry winselte viel, wollte sich weder hinsetzen noch legen und wedelte nicht mehr mit ihrem Schwanz.
Über den Kot- und Urinabsatz ist nichts bekannt, weil die Hündin seit dem letzten Spaziergang gestern an einem See nicht mehr rausgehen wollte. An diesem See war noch alles normal, Cherry hat freudig ihren Ball aus dem Wasser geholt und ist sehr viel geschwommen.
Bei der allgemeinen Untersuchung haben wir bis auf eine schmerzhafte Schwellung am Rutenansatz keine Auffälligkeiten entdeckt. Auch das angefertigte Röntgenbild zeigte keine Brüche oder Abweichungen.
Die Hündin litt an einer Wasserrute: hierbei handelt es sich um eine sehr schmerzhafte Überbeanspruchung der Rutenmuskulatur. Betroffene Hunde zeigen oft eine typische Rutenhaltung („Hammelschwanz“).
Cherry bekam ein entzündungshemmendes Schmerzmittel und warme Umschläge. Zur Muskelregeneration, Durchblutungsförderung und Schmerzlinderung wurde auch eine Laserbehandlung durchgeführt. Die Hündin sollte sich die nächsten Tage schonen und strikt ruhig gehalten werden. Nach 3 Tagen konnte Cherry uns wieder fröhlich wedelnd im Tiergesundheitszentrum begrüßen.
Um eine Überbeanspruchung der Muskeln zu verhindern, sollten Sie Ihrem Hund beim Baden regelmäßige Zwangs-Pausen gönnen (vor allem untrainierten Hunden), strömungsstarke Gewässer meiden, Ihren Hund nach dem Schwimmen gut abtrocknen/wärmen und keine Aufenthalte im Wasser bei kalten Temperaturen zulassen.