Herbstzeit: Welche Nüsse sind geeignet für mein Haustier?

Im Herbst regen auf dem Boden liegende Nüsse, Nussfrüchte und Tannenzapfen unsere Haustiere zum Spielen und Fressen an. Dabei wird auch mal in etwas Giftiges gebissen oder unzerkaut verschluckt.

Im ganzen Stück heruntergeschluckt besteht je nach Größe der Nuss/Nussfrucht Erstickungsgefahr oder das Risiko eines lebensbedrohlichen Darmverschlusses. Spitze Kanten von zerkauten Nussschalen können zudem die Schleimhäute in Maul und Verdauungstrakt verletzen.

Rosskastanien:                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                             Kastanien enthalten toxische Glykoside, Solanin und Saponine. Außerdem können sie Schimmelpilze beherbergen, die giftige Toxine produzieren. Kastanien verursachen Schleimhautreizung, Verdauungsbeschwerden, zentralnervöse Störungen, Atemnot, Ataxie oder sogar Koma bis hin zum Tod.

 

Eicheln:                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           In Eicheln stecken pflanzliche Gerbstoffe (Tannine), die Bauchschmerzen, Durchfall, Erbrechen und tödliches Nierenversagen auslösen können. 5-10 Eicheln können einen 10kg Hund vergiften. Auch die Blätter und die Rinde der Eiche enthalten Tannine.

 

rohe Maronen (Esskastanien):                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            In Maronen kommen ebenfalls bestimmte Tannine vor, die erst durch Erhitzen inaktiviert werden.

 

Bucheckern:                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               In Bucheckern sitzt giftige Blausäure, die durch Erhitzen neutralisiert wird.

 

Walnüsse:                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Walnüsse enthalten Gerb- und Bitterstoffe. Außerdem kann sich in der dicken grünen Fruchtschale, der Nussschale und der dünnen Nusshaut ein von einem Schimmelpilz produziertes Mykotoxin befinden. Die Nuss muss nicht offensichtlich verschimmelt sein oder schlecht riechen, um giftig zu sein.  Das Toxin ist nicht mit bloßem Auge erkennbar. Die Bedingungen für den Schimmelpilz scheinen vor allem im Winter und Frühjahr förderlich zu sein, denn zu dieser Zeit kommen gehäuft Vergiftungen bei Hunden vor. Für Menschen ist das Mykotoxin harmlos. Ohne dieses Mykotoxin wären Walnüsse gesund für Haustiere, aber man ist auf der sichereren Seite, keine Walnüsse an Hunde zu verfüttern. Hat sich ein Hund durch Walnüsse vergiftet, kann es zu Magen-Darm-Beschwerden wie Durchfall, Krampfanfällen, Leber- und Nierenschädigungen kommen. Auch die mit der Walnuss verwandte und ähnlich aussehende Schwarznuss ist giftig.

 

Macadamia:
Diese nicht-heimischen Nüsse sind für Hunde hochgradig giftig. Die letale Dosis liegt bei 0,7 g/kg Körpergewicht. Symptome einer Vergiftung können sein: Schwäche, Erbrechen, Zittern, Fieber, Durchfall, Lahmheit, Koordinationsschwierigkeiten und blasse Schleimhäute.
Sollten Sie den Verdacht haben, dass ihr Hund giftige Nüsse gefressen hat, stellen Sie ihn umgehend einem Tierarzt vor.

 

Manche Nüsse sind für unsere Haustiere als gelegentlicher Snack in geschältem Zustand gesund, hierzu zählen zum Beispiel Haselnüsse, erhitzte Maronen, Cashewkerne, Erdnüsse, Süßmandeln, Pistazien, Paranüsse (Vorsicht: von Natur aus minimale Radioaktivität!) und Kokosnüsse. Man sollte bei Nüssen jedoch immer das erhöhte Allergiepotenzial bedenken (vor allem bei Erd- und Haselnüssen). Zur Sicherheit beginnt man bei Einführung eines neuen Futtermittels immer mit kleinen Mengen und beobachtet das Haustier auf mögliche Atem-, Haut- oder Magendarmsymptome. Aufgrund des oftmals hohen Gehalts an Fett und anderer Inhaltsstoffe sollten Nüsse aber nur selten auf den Speiseplan Ihres Vierbeiners kommen.