Vergiftung mit Weintrauben
Hündin Betty war bei den Nachbarn im Garten zu Besuch.
Die 7-jährige Hundedame hat dort Weintrauben an den Rebstöcken neben der Terrasse gefressen.
Wie viele Früchte die Hündin aufgenommen hat, ist nicht bekannt. Betty geht es zu diesem Zeitpunkt sehr gut, aber die Besitzer wissen, dass Weintrauben für Tiere giftig sind und haben sich unverzüglich auf den Weg zu uns gemacht.
Im TGZS angekommen, haben wir Betty direkt medikamentös erbrechen lassen. Daraufhin würgte sie etliche, unverdaute Weintrauben aus. Zur Sicherheit bekam Betty noch Kohletabletten, die eventuell freigekommenes Gift im Magendarmtrakt binden.
Da die Besitzer so schnell gehandelt haben und wir unmittelbar nach Giftaufnahme Erbrechen einleiten konnten, zeigte Betty keinerlei Vergiftungserscheinungen und blieben ihr Entgiftungsmaßnahmen wie Infusionstherapie erspart. Die Weintrauben bei Bettys Nachbarn sind nun zur Sicherheit mit einem Zaun abgesichert.
Welcher Stoff in Weintrauben für Tiere giftig ist, ist nicht bekannt. Die toxische Dosis für Vierbeiner ist sehr variabel: Manche Hunde können ohne Probleme große Mengen an Weintrauben fressen, während andere nach ein paar Weintrauben schwere Vergiftungssymptome wie Speicheln, Durchfall, Erbrechen, Bauchschmerzen, Zittern oder Krämpfe zeigen. Im schlimmsten Fall kommt es 1-3 Tage nach Aufnahme zu lebensgefährlichem Nierenversagen.
Ob ein Tier empfindlich auf Weintrauben reagiert oder sie verträgt, kann man leider nicht vorhersagen, deswegen müssen wir bei Aufnahme von Weintrauben, Rosinen oder Korinthen immer von einem Notfall ausgehen.