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Die Neurologie umfasst die Untersuchung, Diagnose und konservative Behandlung von Erkrankungen des Gehirns, Rückenmarks, peripheren Nerven und der Muskulatur. In unserer Praxis untersuchen wir Tiere mit Anfällen, Lähmungen, Gleichgewichtsstörungen, Verhaltensveränderungen oder unklaren Schmerzen.

Neurologische Symptome – wann sollten Sie uns aufsuchen?

Neurologische Auffälligkeiten beim Tier können vielfältig sein und reichen von Gangbildveränderungen bis zu plötzlichem Bewusstseinsverlust. Zu den häufigsten Symptomen zählen:

  • Krampfanfälle / Epilepsie
  • Koordinationsstörungen (z. B. Taumeln, Stolpern)
  • Lähmungen oder Schwäche in den Gliedmaßen
  • Verhaltensveränderungen (Desorientierung, Aggressivität)
  • Schiefhaltung des Kopfes oder Gleichgewichtsstörungen

Nach einer ausführlichen neurologischen Untersuchung können wir durch bildgebende Verfahren wie CT (ggf. MRT in Überweisung), Laboranalysen oder Liquoruntersuchung die Ursache eingrenzen. In vielen Fällen ist keine Operation nötig – medikamentöse Therapien, Diäten oder eine begleitende Physiotherapie können helfen.

Behandlungsfelder der Neurologie (konservativ)

  • Epilepsiemanagement mit individueller Medikamenteneinstellung
  • Schmerztherapie bei chronischen Nervenerkrankungen
  • Therapie entzündlicher oder infektiöser ZNS-Erkrankungen
  • Therapie degenerativer Erkrankungen (z. B. degenerative Myelopathie)
  • Rehabilitation nach Trauma

Wir beraten Sie ausführlich über diagnostische und therapeutische Optionen und begleiten Sie und Ihr Tier durch die oft komplexe neurologische Behandlung.

Wann ist ein neurochirurgischer Eingriff notwendig?

Neurochirurgische Operationen kommen insbesondere dann zum Einsatz, wenn neurologische Symptome wie Lähmungen, Schmerzsyndrome oder Krampfanfälle auftreten und eine konservative Behandlung keine ausreichende Wirkung zeigt.

Typische Indikationen für neurochirurgische Eingriffe

  • Bandscheibenvorfall (Diskusprolaps / Dackellähme)
  • Wirbelkanalstenosen (z. B. Cauda-equina-Kompressionssyndrom)
  • Wirbelkörperfrakturen und Luxationen
  • Hydromyelie und Syringomyelie
  • Chiari-like Malformation (CM) mit Dekompression
  • Neoplasien im Bereich von Gehirn oder Rückenmark
  • Periphere Nerventumore oder Nervenschädigungen

Diagnose: Bildgebung auf höchstem Niveau

Grundlage jeder neurochirurgischen Indikation ist eine präzise Diagnostik:

  • Neurologische Untersuchung
  • Computertomographie (CT)
  • (optional) Magnetresonanztomographie (MRT – bei Partnerpraxen)
  • Röntgen / Kontrastmitteluntersuchungen
  • Liquoruntersuchung / Blutanalysen

Chirurgische Verfahren

Folgende neurochirurgische Operationstechniken führen wir durch oder überweisen sie – je nach Indikation und Komplexität – zu einer spezialisierten Kollegin oder einem spezialisierten Kollegen:

  • Hemilaminektomie: Entfernung von Bandscheibenmaterial zur Dekompression des Rückenmarks
  • Dorsale Laminektomie: bei ausgedehnten Rückenmarkskompressionen oder Tumoren
  • Fenestration: zur Prophylaxe bei Diskopathien mehrerer Wirbelsäulenabschnitte
  • Foramen-magnum-Dekompression: bei Chiari-like Malformation (CM/SM)
  • Fixation / Stabilisierung: bei Frakturen oder Luxationen der Wirbelkörper
  • Neurektomien / Tumorresektionen: bei peripheren Nervenerkrankungen

Narkose & Monitoring

Alle Eingriffe erfolgen unter Inhalationsnarkose mit Intubation. Die Patienten werden durchgängig mittels:

  • EKG
  • Pulsoxymetrie
  • Kapnographie
  • Blutdruckmessung
  • Temperaturüberwachung

überwacht. Bei Bedarf wird auch eine postoperative Schmerztherapie mit Katheteranalgesie eingesetzt.

Rehabilitation & Nachsorge

Nach neurochirurgischen Eingriffen ist eine zielgerichtete Nachbehandlung besonders wichtig. Wir beraten Sie zu:

  • Physiotherapie
  • Schmerzmanagement
  • Harnkontrolle / Blasenentleerung
  • Nachsorgekontrollen & ggf. Verlaufskontrollen im CT

Beratung & individuelle Fallbesprechung

Nicht jede Lähmung oder neurologische Auffälligkeit erfordert automatisch eine Operation. Wir beraten Sie umfassend über alle verfügbaren Behandlungsoptionen – konservativ wie chirurgisch – und finden gemeinsam mit Ihnen den besten Weg für Ihr Tier.

Sie haben Fragen zu einem neurologischen Symptom Ihres Tieres?
Vereinbaren Sie gerne einen Termin zur ausführlichen neurologischen Untersuchung.

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