Pelzmilben
Die Meerschweinchen Fluffy, Milli und Bodo leben zusammen im Außengehege auf dem Balkon. Die 4-, 6- und 7 Jahre alten Heimtiere waren fit und munter aber Bodo juckte sich seit kurzem vermehrt. Vor ein paar Wochen hatte er sich eine kleine Hautwunde zugezogen, die noch nicht vollständig verheilt war.
Mit dem bloßen Auge konnte man im Fell von dem Böckchen nichts erkennen. Mit einem Klebestreifen haben wir mehrfach Abdrücke der Haut genommen und anschließend unter dem Mikroskop kontrolliert, was dort haften geblieben ist. Dieser Klebestreifenabklatsch zeigte uns den Grund für den Juckreiz: Pelzmilben (Chirodiscoides caviae).
Diese Parasiten kommen nur bei Meerschweinchen vor und legen ihre Eier (Nissen) in den Haaren ab. Bei sehr starkem Befall leiden die Meerschweinchen an Haarausfall, Schuppenbildung und heftigem Juckreiz, der zu Unruhe und Inappetenz führen kann.
Alle 3 Meerschweinchen wurden mit einem Spot-on Präparat gegen Parasiten behandelt, außerdem sollte der Käfig und die Umgebung gut gereinigt werden. Es ist sehr wichtig, alle zusammenlebenden Tiere mit zu behandeln, weil man die Milben sonst nicht effektiv eliminiert. Das Auftragen des Spot-ons sowie die Umgebungsbehandlung wurden nach 3 Wochen wiederholt, sodass auch im Nachhinein geschlüpfte Milben, die man bei der Umgebungsbehandlung eventuell nicht erwischt hat, bekämpft werden.
Bei den steigenden Außentemperaturen sollte man die Haut und den After von Heimtieren besonders gut kontrollieren, vor allem bei draußen lebenden Tieren: Wunden und verklebte Kotreste ziehen Fliegen magisch an und können die lebensbedrohliche Fliegenmadenkrankheit (Myiasis) verursachen. Bei Myiasis fressen sich Maden, die sich aus in Wunden abgelegten Fliegeneiern entwickeln, durch Haut und tiefere Körperschichten der Haustiere. Dieser Prozess ist äußert schmerzhaft und abhängig vom Stadium nicht mehr behandelbar. Passen Sie also gut auf Ihre kleinen Lieblinge auf!