Blasen- und Harnröhrensteine (Urolithen) zählen zu den häufigsten Erkrankungen der Harnwege bei Hunden und Katzen. Sie können nicht nur unangenehme Symptome verursachen, sondern im schlimmsten Fall zu einem lebensbedrohlichen Harnröhrenverschluss führen.
Dank moderner Diagnostik und gezielter Therapien sind Urolithen heute jedoch gut behandelbar – vorausgesetzt, sie werden rechtzeitig erkannt.
Was sind Urolithen?
Urolithen sind feste Ablagerungen, die sich aus kristallinen Bestandteilen im Urin bilden. Je nach Zusammensetzung unterscheidet man z. B.:
- Struvitsteine (Magnesium-Ammonium-Phosphat)
- Calciumoxalatsteine
- Uratsteine
- Zystinsteine
Sie entstehen durch ein Ungleichgewicht im Harn – ausgelöst durch Faktoren wie:
- Harnwegsinfektionen
- falsche Ernährung
- genetische Veranlagung
- zu geringe Trinkmenge
Welche Tiere sind betroffen?
Urolithen kommen bei Katzen wie bei Hunden vor. Besonders anfällig sind:
- Kater – aufgrund der langen, engen Harnröhre
- kleine Hunderassen wie Shih Tzu, Dackel, Yorkshire Terrier
- Katzen, die wenig trinken oder nur Trockenfutter fressen
Symptome – woran Sie Urolithen erkennen
Folgende Anzeichen sollten Sie ernst nehmen:
✅ häufiger Harndrang bei geringen Urinmengen
✅ schmerzhaftes oder erschwertes Wasserlassen (Dysurie)
✅ Blut im Urin (Hämaturie)
✅ wiederkehrende Blasenentzündungen
✅ bei vollständigem Verschluss: Unruhe, Erbrechen, kein Urinabsatz – akuter Notfall!
Wie werden Blasen- und Harnröhrensteine diagnostiziert?
Eine präzise Diagnose ist entscheidend. In unserer Praxis nutzen wir moderne Verfahren:
Ultraschalluntersuchung der Harnblase und Harnröhre
– Sichtbarmachung auch kleiner Steine
Röntgenaufnahme
– Erkennung röntgendichter Steine (z. B. Struvit, Calciumoxalat)
Urinuntersuchung
– Feststellung von Kristallen, pH-Wert, Infektionen
Harnkultur und Sedimentanalyse
– Bakteriennachweis und Identifizierung der Steinart
So können wir individuell entscheiden, welche Therapieform sinnvoll ist.
Behandlungsmöglichkeiten
Die Behandlung richtet sich nach Größe, Lage und Zusammensetzung der Urolithen:
✅ Diätetische Auflösung
– spezielle Diätfuttermittel (v. a. bei Struvitsteinen) können Steine innerhalb von Wochen auflösen
✅ Spülung und Katheterisierung
– bei kleinen Steinen oder partiellem Verschluss
✅ Chirurgische Entfernung (Zystotomie)
– bei großen Steinen oder kompletter Verlegung
✅ Urethrotomie/Urethrostomie
– in Ausnahmefällen bei wiederkehrenden Harnröhrensteinen
Nach der Entfernung erfolgt die Analyse des Steins – nur so kann eine passgenaue Vorbeugung erfolgen.
Wie können Sie Urolithen vorbeugen?
Vorbeugung ist besonders wichtig, da viele Tiere zu Rückfällen neigen. Folgende Maßnahmen helfen:
ausreichende Wasseraufnahme fördern
– z. B. durch Nassfutter, Trinkbrunnen
angepasste Fütterung
– diätetisches Spezialfutter nach Tierarztempfehlung
regelmäßige Urin- und Ultraschallkontrollen
– zur Früherkennung
Infektionen konsequent behandeln
Fazit: Schnelles Handeln schützt die Gesundheit Ihres Tieres
Blasen- und Harnröhrensteine sind für Ihr Tier sehr schmerzhaft und können gefährlich werden. Je früher Sie handeln, desto besser sind die Heilungschancen.
Haben Sie den Verdacht auf Urolithen? Sprechen Sie uns an – wir beraten Sie individuell und erstellen den optimalen Behandlungsplan für Ihren Hund oder Ihre Katze.