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Die Verhaltenstherapie hat als Ziel, unerwünschtes Verhalten abzugewöhnen. Erreicht wird dieses in der Regel durch den Aufbau von erwünschtem Alternativverhalten. Verhaltensänderungen können aber auch durch körperliche Leiden entstehen. Deshalb steht zu Beginn die Abklärung, ob das bestehende Problem psychische oder physische Ursachen hat, die ggf. therapiert werden müssen.

Die Verhaltenstherapie ist für den Tierbesitzer sehr arbeitsintensiv, erfordert Engagement und Zeit, denn die Ausführung der erarbeiteten Trainingsschritte liegt beim Halter. Ebenso die Umsetzung der eventuell notwendigen, begleitenden Maßnahmen. Wie lange es braucht, um ein Problem zu lösen, die Länge und Umfang des Trainings sind dabei absolut individuell.

Eine realistische, erreichbare Zielsetzung ist vorab ein wichtiger Bestandteil für eine erfolgreiche Therapie, denn nicht in allen Fällen ist ein vollständiges Abtrainieren des Problems möglich. Aber durch ein besseres Verständnis vom Normalverhalten und einen veränderten Umgang mit dem Tier wird der Umgang stressfreier, die Beschäftigung mit dem Tier macht mehr Spaß und das Verhältnis zum Tier wird sich verbessern.

Ablauf einer Verhaltenstherapie für Hunde

Die erste Kontaktausnahme erfolgt in der Regel telefonisch oder im Rahmen einer tierärztlichen Konsultation aus einem anderen Grund. In diesem Gespräch wird das bestehende Problem geschildert und ein Termin für ein ausführliches Verhaltensgespräch vereinbart. Zur Abklärung grundsätzlicher Fragen bekommt der Tierhalter einen entsprechenden Fragebogen vorab. Dieser dient einer ersten Einordnung der Lage und ermöglicht ein gezielteres Vorgehen beim ersten ausführlichen Termin.

In ersten ausführlichen Gespräch werden Herkunft und Haltung des Tieres, inkl. Trainingsstand und Normalverhalten, besprochen. Die Entstehung des bestehenden Problems wird betrachtet, Ziele werden erarbeitet und ein möglicher Lösungsweg wird gesucht. Erste Maßnahmen und Trainingsschritte werden eingeleitet.

Nach diesem Gespräch folgt die Erarbeitung eines längerfristigen Therapieplans. Dieser besteht aus mehreren Stufen. Der Besitzer muss intensiv mit dem Tier in kleinen, regelmäßigen Schritten arbeiten. In regelmäßigen Kontakten werden die Entwicklungen, Fortschritte und Probleme besprochen. Um Fortschritte zu erreichen, dürfen die einzelnen Schritte nie zu groß sein. Durch Misserfolge sinkt sonst die Motivation von Tier und Besitzer und das angestrebte Ziel rückt in weite Ferne oder wird sogar unerreichbar.

Verhaltensprobleme sind immer individuell und hängen von vielen Faktoren ab – sowohl in der Entstehung als auch in der Therapie.

Deswegen verläuft die Therapie immer flexibel und kann nicht zu Beginn schon vom Anfang an bis zum Ende festgelegt werden. Anpassungen des Therapieplans können zu jedem Zeitpunkt notwendig werden.

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