Staupe
Staupe ist das hochansteckende canine Distempervirus, das bei Hunden und Wildtieren wie Dachs, Marder, Fuchs, Wiesel, Wolf und Waschbär vorkommt. Es ist eng mit dem Masernvirus verwandt. Für Menschen ist Staupe ungefährlich.
Übertragen wird das Virus durch Körperflüssigkeiten infizierter Tiere (Augen- oder Nasenausfluss, Auswurf bei Husten/ Niesen, Erbrochenes, Kot, Urin und Speichel) über direkten Kontakt, die Umgebung oder verunreinigtes Futter/Wasser.
Eine Woche nach Ansteckung treten allgemeine Krankheitsanzeichen auf wie Abgeschlagenheit, Appetitlosigkeit und hohes Fieber. Im weiteren Verlauf kann sich die Darmform (Erbrechen, blutiger Durchfall), die Lungenform (Niesen, Husten, Lungenentzündung, Atemnot) oder die nervöse Form ( Zittern, Lähmungen, Krampfanfällen) entwickeln. Eine antivirale Therapie existiert nicht. Man kann betroffene Tiere symptomatisch behandeln und passiv impfen, jedoch sind die Erfolgschancen gering (Sterblichkeit bis zu 80%). Nach einer Staupeinfektion kann es zu bleibenden neurologischen oder anderen Schäden z.B. Zahnschmelzdefekten (Staupegebiss) oder überschießender Verhornung an den Pfotenballen/im Nasenbereich kommen (hard pad disease).
Früher sind Hunde häufig an Staupe gestorben. Schutzimpfungen konnten das Auftreten von Staupe bei Hunden erheblich verringern, jedoch tritt die Krankheit in Europa durch die Impfmüdigkeit einiger Tierhalter, die steigende Zahl an Virusreservoiren bei Wildtieren und zunehmende Importe von nicht geimpften/ infizierten Hunden aus dem Ausland wieder häufiger auf. Die StIKo Vet (Ständige Impfkommission Veterinärmedizin) empfiehlt eine prophylaktische Impfung, die Hunde und Frettchen schützt. Nach einer mehrmaligen Grundimmunisierung beim Jungtier muss die Staupeimpfung alle 3 Jahre wiederholt werden. Vor allem in den ersten Lebensmonaten ist ein effektiver Impfschutz von großer Bedeutung, weil die Tiere in dieser Phase besonders gefährdet sind. Zusätzlich sollten HundebesitzerInnen Ihren Hund vom Kot und Urin fremder Tiere fernhalten und verhindern, dass es zu Kontakt mit toten Wildtieren kommt.