Risiken an Weihnachten: Vergiftung durch Christrose
Fallbeispiel: Vergiftung durch Christrose
Der 35kg schwere Mischlingsrüde Berry hat sich über die Weihnachtsdekoration hergemacht. Als er kurz im Wohnzimmer allein war, hat er ein kleines Gesteck vollständig zerpflückt. Die Plastik- und Metallkleinteile sind glücklicherweise alle vollzählig geblieben und wurden nur angenagt. Weil Berry aber mittags nicht fressen wollte und später erbrochen hat, brachte die Besitzerin den Rüden zur Untersuchung zu uns ins TGZS. Leider bestand das Gesteck aus einer Christrose, wovon Berry höchstwahrscheinlich etwas gefressen hat.
Alle Teile einer Christrose sind giftig, aber vor allem in den Wurzeln und Samen sind hohe Konzentrationen an giftigen Substanzen vorhanden.
Nach Verzehr kommt es zu Symptomen, die einer Überdosierung von Herzmedikamenten ähneln wie:
• starker Speichelfluss und Rötung der Maulschleimhaut durch Reizung
• Erbrechen und Durchfall
• Koordinationsstörungen (Ataxie)
• Teilnahmslosigkeit
• Bradykardie (verlangsamter Herzschlag):
• Krampfanfälle
• Lähmungen
• Tod
Glücklicherweise schienen die Wurzeln unangerührt und Samen hatte die Pflanze laut Besitzerin auch noch nicht angelegt, trotzdem ging es Berry sehr schlecht. Neben Erbrechen bekam der Rüde auch noch Durchfall und zitterte stark. Die intensivmedizinische Betreuung über mehrere Tage mit Infusion, Eingabe von Aktivkohle, Wärmezufuhr und Schleimhautschutz konnte Berry das Leben retten, es geht ihm nun wieder bestens.
Leider lauern an Weihnachten viele Gefahren für unsere Haustiere, neben der Christrose sind auch andere Pflanzen wie Amaryllis, Weihnachtsstern, Lilien, Stechpalme, Mistel und Tannengrün giftig für unsere Vierbeiner. Sorgen Sie gut vor, dekorieren Sie nur an für Ihr Tier unerreichbaren Stellen oder weichen Sie auf Kunstpflanzen aus.